Häute

In dieser Serie erforsche ich die menschliche Haut mithilfe eines empfindlichen Materials – Papier –, das auf Veränderungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit reagiert. Ausgehend von der genauen Beobachtung meiner eigenen Haut übertrage ich ihre feinen Linien und Falten zeichnerisch auf die Oberfläche. Entlang dieser Spuren wird das Papier gefaltet – Hautfalten verwandeln sich in materielle Strukturen.

Der Begriff „Falten“ besitzt eine doppelte Bedeutung: Er beschreibt sowohl die natürlichen Zeichnungen der Haut als auch den aktiven Vorgang des Knickens und Formens. In dieser Arbeit verschmelzen diese Ebenen – körperliche Spuren werden zu Gesten, aus denen Form entsteht.

Der Titel „Häute“ verweist nicht nur auf die äußere Hülle des Körpers, sondern spielt zugleich auf das Wort „Heute“ an. In dieser klanglichen Nähe verbindet sich das Physische mit dem Gegenwärtigen: Jede Falte wird zum Abdruck eines Moments, jede Bewegung zu einem Akt bewusster Verkörperung.

Im Zusammenspiel von Haut, Geste und Material entfaltet sich ein leiser Dialog zwischen Innen und Außen, zwischen Wahrnehmung und Gestalt – eine intime Form der Selbstbegegnung, eingeschrieben in eine sensible Oberfläche.